Ist es wirklich schon Freitag?? Es war erstaunlich ruhig beim Frühstück. Zum Teil lag das sicherlich an der bis spät in die Nacht laufenden Abschlussparty nach dem bunten Abend. Das Frühstück war in weiser Voraussicht schon eine Stunde später als üblich angesetzt. Einigen war trotzdem anzusehen, dass sie den vorigen Tag nicht hatten enden lassen wollen. Bei vielen mischte sich zudem die leicht traurige Gewissheit, dass der letzte Tag des Lagers angebrochen war, zum Schlafmangel dazu. Das „Programm“ konnte darüber leider nicht hinweg helfen, war aber dringend nötig. Nach dem Frühstück wurde begonnen die Zimmer aufzuräumen und die Koffer zu packen. Dabei sind wir Leiter jedes Mal wieder erstaunt darüber, wie breitflächig einige Kids ihre Kleidung im Zimmer, Bad, Haus und auf dem Außengelände verteilen. Die Aha-Erlebnisse (in Fachkreisen auch Uhu-Erlebnisse genannt 😉) beim Wiederfinden längst verlorengeglaubter Socken und anderer Habseligkeiten sorgten aber auch für viel Lachen und Erleichterung, sodass alle das beste aus der vermeintlich unangenehmen Arbeit machten. Währenddessen mussten auch alle Teilnehmer noch einen finalen Besuch beim Lagerladen vornehmen, um sich für die Fahrt einzudecken und den eigenen Kontostand auf einen auszahlbaren Betrag zu bringen.
Nach einem kurzen Mittagssnack mit Brötchen, Aufschnitt, Würstchen, Frikadellen, Salat und Rohkost wurde dann noch mal durchgefegt und die Bäder geputzt, bevor sich alle bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse einfanden. Unter dem Deckmantel von Teilnehmer-Challenges gaben wir anfangs vor, die individuellen Stärken der Teilnehmer im direkten Vergleich testen zu wollen. Tatsächlich hatten wir die berüchtigten Verarschungsspiele vorbereitet, bei denen jeweils ein paar der Teilnehmer im Haus warten mussten, um anschließend einzeln hinters Licht geführt zu werden. Nach dem ersten Spiel war vielen klar, was Phase war. Das Kopfballduell zum Auftakt funktionierte aber noch hervorragend und ohne Misstrauen der Teilnehmer. Die Überraschung war dementsprechend groß als sich zwischen die zu köpfenden Tischtennisbälle plötzlich ein Ei mischte und an der eigenen Stirn zerschellte😊
Bei den anderen Spielen wurden einige Kids z.B. feierlich in den Läääbertraaan-Vereeiiin aufgenommen, wurden vom Stummen Gericht zur Rechenschaft gezogen und durften ihr Können als Bildhauer unter Beweis stellen. Alle veräppelten nahmen es aber sehr sportlich auf und freuten sich mit den johlenden Zuschauern.
Beim Abendessen kam ein bisschen Romantik auf, da die Gewinner der Herzblattrunden des Vorabends an romantisch gedeckten Paartischen dinnieren durften. Ergänzt wurde diese Stimmung durch ein Reh, das gegenüber unseres Speisesaals vorbeispazierte.
Nach dem Abendessen wurden die fertig geschnittenen Kreativbeiträge gezeigt. Es waren wirklich tolle Ergebnisse dabei, die wir sobald wie möglich hochladen werden. Kompliment an alle Gruppen für die Ideen und Umsetzung ihrer Videos!
In der Zwischenzeit war bereits ein prasselndes Lagerfeuer vorbereitet worden, an dem sich alle für einen abschließenden Impuls einfanden. Die Wünsche und Hoffnungen für das Lager, die am Impuls am ersten Tag aufgeschrieben wurden, wurden in einem Brief an einen Freund zusammengefasst und vorgelesen. Angeregt durch den Brief konnten anschließend alle bei besinnlicher Musik die vergangenen zwei Wochen Revue passieren lassen. Dabei konnte man sich alle schönen Erinnerungen wie auch die vielleicht nicht so schönen Momente ins Gedächtnis rufen und darüber nachdenken. Neben viel Spaß kommt es in so einer großen Gruppe natürlich auch zu Konflikten und Streitsituationen. Um das Lager nicht mit solchen Erinnerungen enden zu lassen, bekamen alle die Möglichkeit auf kleinen Zetteln eine Nachricht an jemanden zu schreiben und zu überreichen. Der Inhalt konnte eine Entschuldigung, eine Danksagung, wertschätzende Worte oder einfach nur gute Wünsche sein. So wurden unter einem atemberaubenden Sternenhimmel im warmen Schein des Feuers emotionale Nachrichten überreicht und es dauerte nicht lange bis die ersten Tränen flossen und sich alle in den Armen lagen. Es ist wirklich sehr bewegend zu sehen, wie stark eine Gruppe über ein Lager zusammenwächst, sodass z.B. selbst Kinder, die vorher nicht so gut miteinander auskamen, über ihren Schatten springen und sich vertragen. Bei den vielen lieben Worten, die einen von verschiedensten Seiten erreichten, blieben auch bei uns Leitern nicht alle Augen trocken. Es ist kaum möglich die Atmosphäre des Abends in Worte zu fassen. Für uns war sie aber quasi eine logische Konsequenz aus dem, was wir in zwei Wochen erlebt haben. Nämlich eine absolut harmonierende Gruppe mit unfassbar tollen Teilnehmern, die es mit ihrem rücksichtsvollen Verhalten und ihrem Verantwortungsbewusstsein innerhalb der Gruppe zu einem wirklich gelungenen Sommerlager gemacht haben. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken und hoffen so viele wie möglich auch in Zukunft wiederzusehen!